Bürgervereins Spojené ruky Pilgerhaus

Memorandum des Bürgervereins Verbundene Hände über die Frage der Erneuerung und Entwicklung des Pilgerwesens in der Slowakei

(Offenes Dokument des Bürgervereins „Verbundene Hände“, das durch den Rat für Flüchtlinge, Migranten und Pilger an der slowakischen Bischofskonferenz am 22.10.2012 verabschiedet wurde)

  1. Das Pilgerwesen begleitet das menschliche Leben seit frühster Zeit. In heutiger Zeit erlebt es seine Renaissance. In unserer Gesellschaft, die stark durch den Individualismus und das Konsumleben geprägt ist, unternehmen immer mehr Menschen Wallfahrten zu Pilgerorten. In der Welt gibt es viele Wallfahrtsorte, die pilgernd besucht werden, entweder zu Fuß, auf dem Fahrrad, Pferd oder mit Bus ... (Czenstochowa, Mejdugorije, Santiago de Compostela, Lourdes, Rom, Jerusalem ...)

    Wir möchten, dass die Slowakei noch intensiverer in das internationale Netz der Wallfahrtsorte in der ganzen Welt integriert wird. Darüber hinaus ist unsere Bemühung, ein aktives Glied bei der Erneuerung, Erhaltung und Erbauung der Pilgerwege in unserem Land zu werden.

  2. Das Pilgern als Weg der Neuevangelisierung, als Ort der Kommunikation, des Gebetes und der Gemeinschaft..

    Wir möchten als Gläubige der Katholischen Kirche die Boten der Liebe Christi sein und den Pilgernden mit solcher Gastfreundlichkeit begegnen, mit der unser Herr Jesus auf seinem Pilgerweg im Hause der hl. Martha, Lazarus und Maria in Betanien empfangen wurde.
    Die Türen von jedem unserem Haus werden für die Pilgernden, die auszuruhen suchen, offen stehen.

    Durch persönliches Lebenszeugnis möchten wir „Sterne“ sein, die die richtige Richtung denen finden helfen, die in der Finsternis schreiten.

  3. Das Pilgern als ein Zeitraum der inneren persönlichen Verwandlung des Pilgernden.
    Der Pilgernde ist ein Mensch, der seine Wallfahrt zum Pilgerort unternimmt.
    Sein Ziel ist das Pilgern – der Weg, Besuch des Pilgerortes und das Gebet im Gottes Haus. Der persönliche Grund für das Pilgern kann Verschiedenes sein ... Sehnsucht nach einer Veränderung, die Suche nach etwas – nach jemandem, die Dankbarkeit, das Opfer, Abenteuer, ... es gibt so viele Gründe, wie viel es Pilger gibt. Jeder hat seinen persönlichen Grund.
    Das Alter, Geschlecht, die Konfession oder Nationalität ist nicht entscheidend ...
    „Der Pilger ist kein Ansiedler, der sich irgendwo auf einen Platz festgelegt hat. Er ist auf dem Weg. Zeitweilig ohne Heimat. Er geht von irgendwo aus und geht irgendwohin. Er ist von einem Ort ausgegangen, den er als seine Heimat bezeichnete oder als solche bezeichnen könnte. Er ist ausgegangen und pilgert. Er kann erwarten, dass er auf den Ort, von woher er ausgegangen ist, zurückkehrt, aber wer weiß, ob er wirklich dahin zurückkehrt. Wenn er auch zurückkehrt, wird der Ort anders sein. Auch er wird anders. Der Pilger ist ein Mensch, der sich verändert. Er wird nie gleich bleiben; ob größer, oder „kleiner“ (Pilger versteht), er wird sicher anders sein. Auch der Ort, zu dem er zurückehrt, wird anders sein.“ (J. Poloha, Pilger)

    So sehen wir die Persönlichkeit eines Pilgers. Wir achten seine persönliche Geschichte und Entscheidung, zu pilgern.

  4. Die Orte, die die Pilger besuchen, werden zu Zentren – Brennpunkten des kulturellen, gesellschaftlichen und auch des religiösen Geschehens. Es sind Orte voller Leben und Freude, denn der Pilgernde bringt in die Stadt Segen – sowohl materiellen als auch geistlichen.

    Wir möchten, dass jedes unser Haus für Pilger von einem katholischen Priester gesegnet wird und zu einem Ort des Gebetes für die kommenden und fortgehenden Pilger wird.
    Im Rahmen der Bewahrung und Entwicklung des geistlichen Reichtums unseres Volkes werden wir den Pilgernden die Informationen über aktuelles gesellschaftliches Geschehen in der Region vermitteln.

  5. Die Pilgerwege, früher durch Ritter bewacht und beschützt, werden heute durch staatliche und freiwillige Organisationen beschützt und erhalten.

    Wir möchten uns an dem Schutz der Pilgerwege aktiv beteiligen, ihre Erhaltung und Kennzeichnung unterstützen.

  6. Die slowakische Bischofskonferenz (KBS) stellt das Projekt „Slowakischer Marienweg“ vor.

    Wir möchten Mitarbeiter der KBS bei den Bemühungen um die Entwicklung des Slowakischen Marienweges sein. Wir werden dieses Werk im Sinne der weiteren gemeinsamen Vereinbarungen aktiv unterstützen.
    Wir sind und auch werden Unterstützer dieses Projektes.